Bibel/Hinzufügen oder Wegnehmen

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Der Bibel „hinzufügen oder wegnehmen”


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Kritik

Kritiker behaupten, das Buch Mormon könne nicht wahr sein, da man zur Bibel nichts hinzufügen und nichts von ihr wegnehmen dürfe.

Quellen der Kritik

Joseph Smith wusste entweder nichts von der ausdrücklichen Warnung über das Hinzufügen zur oder Wegnehmen vom Wort Gottes, oder er war bewusst ungehorsam (Siehe Offenbarung 22:18,19) „Dr.” Walter Martin, Mormonism (Minneapolis, Minnesota: Bethany House Publishers, 1984), 29.



Der Vers der oft zitiert wird ist Offenbarung 22:18-19:

Ich bezeuge jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört: Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht. 19 Und wer etwas wegnimmt von den prophetischen Worten dieses Buches, dem wird Gott seinen Anteil am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht.

Kritiker behaupten, dass dieser Vers aussage, die Bibel sei vollständig und keine weitere heilige Schrift existiere oder werde noch hervorkommen.

Dabei lassen die Kritiker aber außer acht, dass:

  • das Buch Offenbarung des Johannes vor einigen anderen biblischen Büchern geschrieben wurde und auch vor die Bibel als Textsammlung zusammengestellt wurde. Daher kann sich dieser Vers nur auf das Buch der Offenbarung alleine beziehen und nicht auf die Bibel als Ganzes, von der ja einiges noch gar nicht geschrieben war und die überhaupt noch nicht als 'die Bibel' zusammengestellt war. Traditionell, gemäß der Angabe von Irenäus, wird das Buch der Offenbarung auf 95 oder 96 n. Chr. datiert, doch datieren es die meisten Gelehrten heute bereits auf 68 oder 69 n. Chr. Das Evangelium des Johannes wird meist auf 95-100 n. Chr. datiert
  • das Buch der Offenbarung nur deshalb das letzte Buch der Bibel ist, weil es Jahrhunderte später dort eingereiht wurde. Deshalb kann Johannes nicht beabsichtigt haben, dass die letzten paar Sätze der Offenbarung auf die Bibel insgesamt angewendet werden, da er ein 'Schlusskapitel' noch nicht geschrieben hatte.
  • andere Schriftstellen wie Deuteronomium 4:2, Deuteronomium 13:1 und Sprichwörter 30:6 ebenfalls Hinzufügungen verbieten. Wären die Argumente der Kritiker in sich konsequent, dann müssten sie das ganze Neue Testament und einen beträchtlichen Teil des Alten verwerfen, da diese Verse „anderer heiliger Schrift”, die Gott durch spätere Propheten hinzufügte, vorausgehen.
  • Die Bibel verbietet den Menschen, etwas zum Wort Gottes hinzuzufügen. Sie verbietet jedoch nicht, dass Gott, durch einen Propheten, zum Wort Gottes noch etwas hinzufügt. Wenn das nicht möglich wäre, hätte die Bibel niemals entstehen können.

Der bekannte Bibelgelehrte Bart Ehrman schrieb:

Die sehr reale Gefahr, dass Texte [des Neuen Testaments] durch Schreiber, die mit dem Inhalt nicht einverstanden waren, hätte willkürlich geändert werden können, zeigte sich auch auf andere Weise. Wir müssen immer daran denken, dass die Kopisten der frühchristlichen Schriften ihre Texte in einer Welt nicht nur ohne Druckerpresse, sondern auch ohne Urheberrechtsgesetze reproduzierten. Wie konnten Autoren sicherstellen, dass ihre Texte, sobald sie einmal in Umlauf waren, nicht abgeändert wurden? Kurz gesagt: Das konnten sie nicht. Das erklärt, warum Autoren oft Flüche auf solche Kopisten herabwünschten, die ihre Texte ohne Erlaubnis abänderten. Wir finden diese Art von Vorsichtsmaßnahme bereits in einer frühchristlichen Schrift, die ihren Weg in das Neue Testament fand, im Buch der Offenbarung, dessen Autor gegen Ende seines Textes eine ernste Warnung ausspricht (Zitat von Offenbarung 22:18-19)
Das ist keine Drohung, dass der Leser alles, was in diesem Buch geschrieben steht, akzeptieren oder glauben muss, wie es manchmal interpretiert wird. Sondern es stellt eine typische Drohung an die Adresse von Kopisten dar, dass sie keine Worte vom Text entfernen oder dazu hinzufügen dürfen. Ähnliche Vorsichtsmaßnahmen können quer durch die frühchristlichen Schriften verstreut gefunden werden.[1]

Das ist in die Augen von Johannes eine tatsächliche Drohung. Unglücklicherweise scheint es so, dass die Drohung nicht beherzigt wurde. der Prophet im Buch Mormon sah die gleichen Dinge die Johannes der Geliebte sah, war aber nicht bevollmächtigt, darüber zu schreiben. (1. Nephi 14:21-25). Er machte eine interessante Prophezeiung:

Du siehst also, daß aus dem Buch, welches das Buch des Lammes Gottes ist, viele klare und kostbare Dinge herausgenommen sind, nachdem das Buch durch die Hände der großen und greuelreichen Kirche gegangen ist. (1. Nephi 13:28).

Nephi wurde später verheißen, dass der Herr andere Bücher hervorkommen lassen würde, solche wie das Buch Mormon, um die klaren und kostbaren Dinge wiederherzustellen, die rausgenommen waren.

Diese letzten Aufzeichnungen [Das Buch Mormon und Lehre und Bündnisse usw], die du bei den Andern gesehen hast, sollen die Wahrheit der ersten [die Bibel] bestätigen, die von den zwölf Aposteln des Lammes stammen, und sollen die klaren und kostbaren Dinge, die daraus weggenommen worden sind, kundtun ... (1. Nephi 13:40).


Dieser alte Prophet aus dem Buch Mormon verstand, wie Kritiker auf das Buch Mormon reagieren würden. Seine Antwort auf diese Kritik ist diese:

Ja, weh sei dem, der auf die Weisungen der Menschen hört und die Macht Gottes und die Gabe des Heiligen Geistes leugnet! Ja, weh sei dem, der sagt: Wir haben empfangen, und wir brauchen nicht noch mehr! Und schließlich, weh all denen, die zittern und zornig sind wegen der Wahrheit Gottes! Denn siehe, wer auf dem Felsen gebaut ist, nimmt sie mit Frohsinn an; und wer auf sandigem Grund gebaut ist, zittert davor, zu fallen. Weh sei dem, der sagen wird: Wir haben das Wort Gottes empfangen, und wir brauchen vom Wort Gottes nicht noch mehr, denn wir haben genug! Denn siehe, so spricht der Herr, Gott: Ich werde den Menschenkindern Zeile um Zeile geben, Weisung um Weisung, hier ein wenig und dort ein wenig; und gesegnet sind, die auf meine Weisungen hören und meinem Rat ihr Ohr leihen, denn sie werden Weisheit lernen; denn dem, der empfängt, werde ich mehr geben; und denen, die sprechen: Wir haben genug, denen wird selbst das weggenommen, was sie haben. Verflucht ist, wer sein Vertrauen in Menschen setzt oder Fleisch zu seinem Arm macht oder auf die Weisungen der Menschen hört, außer ihre Weisungen seien durch die Macht des Heiligen Geistes eingegeben. (2. Nephi 28:26-31).

Fußnoten

  1. Bart D. Ehrman, Misquoting Jesus: The Story Behind Who Changed the Bible and Why (HarperSanFrancisco, [2005] 2007), 54–55. ISBN 0060859512. ISBN 0060738170.


Die Kritiker missbrauchen die Offenbarung des Johannes, missverstehen den Prozess, in dem der biblische Kanon gebildet wurde und müssen andere, frühere Schriften ignorieren, um ihre Position zu halten. Ihr Gebrauch dieses Argumentes ist ein Zirkelschluss, wobei sie als Voraussetzung annehmen, das Buch Mormon und andere Schriften seien nicht das Wort Gottes, aber genau das ist ja der in Frage stehende Punkt. Falls sie das Werk uninspirierter Menschen sind, dann soll man ihnen natürlich nicht vertrauen. Wenn sie aber wirklich das Wort des Herrn an Propheten darstellen, dann sollte man sich daran halten.

Fußnoten

  1. [back] Bart D.Ehrman, Misquoting Jesus: The Story Behind Who Changed the Bible and Why (HarperSanFrancisco, [2005]2007), 54–55. ISBN 0060859512. ISBN 0060738170.


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